Ausbildungsfächer
Hier finden Sie eine Auswahl der Ausbildungsfächer am Studienseminar Hannover I.
Motive
Ihre Motive, Lehrerin oder Lehrer zu werden, sind verschieden. Sie werden Ihre Art zu unterrichten beeinflussen und die Grundfärbung Ihrer didaktischen Entscheidungen von Planung und Durchführung darstellen. Warum haben Sie sich aber dazu entschieden, gerade Biologielehrerin oder Biologielehrer zu werden?
Ist es Ihre Begeisterung dafür, die Vorgänge des menschlichen Körpers zu verstehen oder das Interesse an der Herkunft des Menschen? Berührt Sie die Ästhetik und Schönheit von Tieren und Pflanzen? Ist Ihnen der Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen ein Anliegen und der Naturschutz? Oder ist es noch etwas anderes?
Erfahrungen
Außerdem wird unser Handeln als Lehrerin oder Lehrer von den Erfahrungen geprägt, die wir selbst in Kindheit, Schule und danach gemacht haben. So beeinflusst der selbst erfahrene Unterricht unser Bild des Biologieunterrichts maßgeblich. Vielleicht haben Sie die Biologie als ein Fach erlebt, das starke affektive Zugänge ermöglicht und Sie dadurch für seine Gegenstände zu begeistern vermochte. Sie sind möglicherweise mit großen Gedanken, wie dem der Evolution, vertraut geworden oder Sie haben die Biologie vielleicht als einen Schlüssel kennengelernt, mit dem auf naturwissenschaftlichem Weg bedeutsame Fragen gelöst werden können.
Professionalisierung im Fachseminar Biologie
Der Schritt als Lehrerin oder Lehrer in die Schule erweitert die Sichtweise auf Unterricht. Unsere Überlegungen dazu und unser pädagogisches Handeln werden nun um eine entscheidende Dimension erweitert: Die Schülerinnen und Schüler stellen nun die maßgebliche Perspektive unserer Tätigkeiten dar. Aus dieser Perspektive heraus werden Inhalte des Biologieunterrichts bestimmt, Stundenschwerpunkte formuliert und Lernwege konstruiert. Die Methodik des Biologieunterrichts soll lernwirksam sein und orientiert sich an didaktischen Entscheidungen, die wir für unsere Schülerinnen und Schüler getroffen haben. Der Weg Ihrer Professionalisierung zur Biologielehrerin oder zum Biologielehrer wird durch die Fachleitung eng begleitet. Grundlage der Biologieausbildung am Studienseminar Hannover I sind dabei die oben genannten Ressourcen, bestehend aus eigenen Motiven und Erfahrungen. In unserer gemeinsamen Arbeit stehen die Schülerinnen und Schüler Ihres Biologieunterrichtes im Zentrum. Unser gemeinsames Ziel ist die Befähigung zu einem Biologieunterricht, der die Potenziale von Schülerinnen und Schülern mit denen des Faches Biologie zusammenbringt.
Roman Remé, Fachleiter Biologie
Wie wird man eine (gute) Chemielehrkraft?
…vielleicht indem man selbst ein guter Chemie-Schüler oder eine gute Chemie-Schülerin war?
…vielleicht indem man einen guten Masterabschluss in der Uni gemacht hat?
…vielleicht indem man ein umfangreiches Fachwissen hat und das als Quereinsteiger mit in die Schule bringt…?
Leider müssen wir Sie, liebe Leserin und lieber Leser, enttäuschen, diese Aspekte sind sicherlich hilfreich, reichen aber keineswegs aus, um eine gute Chemielehrkraft zu sein. Aber wir können Sie auch beruhigen: Im Vorbereitungsdienst des Studienseminars Hannover haben Sie die Chance, all das zu erlernen und zu entwickeln, was eine gute Chemielehrerin oder einen guten Chemielehrer auszeichnet!
Das Kerncurriculum des Landes Niedersachsen beschreibt den Bildungsbeitrag des Faches Chemie zur naturwissenschaftlichen Grundbildung vor allem mit „der experimentellen und gedanklichen Auseinandersetzung mit der stofflichen Welt. Dabei soll die Faszination, die von der Chemie ausgeht, genutzt werden. Die Bedeutung der Wissenschaft Chemie erschließt sich durch lebensweltliche Bezüge, in denen chemische Probleme erkannt und gelöst werden. Der besondere Charakter des Faches liegt im experimentellen Vorgehen, der Arbeit mit Modellen sowie dem gedanklichen Wechsel zwischen Stoff- und Teilchenebene.“ (Land Nds., 2015)
Wir Ausbildende in Chemie begleiten Sie, liebe (angehende) Referendarinnen und Referendare, dabei, diesen Bildungsbeitrag möglichst effektiv umzusetzen. Dies gelingt, wenn Chemieunterricht motivierend, schülerorientiert und verständlich geplant und umgesetzt wird. Dazu muss man mögliche Klippen beim Lernen von Chemie erkennen und umschiffen können. Solche Klippen können z. B. die oft fachlich nicht angemessenen – Vorstellungen („Präkonzepte“) sein, mit denen Lernende in den Unterricht kommen oder auch die zu leistende Abstraktion, um Prozesse in der stofflichen Welt auf der Teilchenebene erklären zu können.
Ihre Kompetenz, Chemie (gut) zu unterrichten, möchten wir entwickeln durch Unterrichtsbesuche und die Arbeit im Fachseminar. Im Fachseminar erarbeiten wir nicht nur konkrete Unterrichtsgänge zu zentralen Unterrichtseinheiten, sondern beleuchten auch allgemein wichtige Aspekte wie sensible Fachsprache, die Arbeit mit Modellen und Experimenten, Einsatz von Medien etc.
Der besonderen Funktion von Experimenten im Chemieunterricht entsprechend führen wir regelmäßig auch unterrichtlich relevante Experimente im Fachseminar durch und analysieren sie.
Einen Überblick über die Themen in den Chemie-Fachseminaren, die dienstags in den ungeraden Kalenderwochen in den Chemieräumen der Bismarckschule Hannover stattfinden, finden Sie im Seminarlehrplan und im Themenüberblick.
Wir unterstützen Ihren Einstieg in das Referendariat und damit auch in den (eigenverantwortlichen) Unterricht durch ein umfangreiches Material- und Informationspaket, das Sie in der Einführungswoche erhalten.
Ihre Chemie-Ausbildenden
Lydia Greyling
Frank Hilker
Das Fach Darstellendes Spiel eröffnet den Schüler:Innen einen Erfahrungsraum, in dem sie lernen können, ihre persönliche und die gesellschaftliche Wirklichkeit wahrzunehmen, zu reflektieren und ästhetisch-künstlerisch zu verarbeiten. Die Aufgabe für die Lehrenden dieses Faches besteht somit darin, die Schüler:Innen auf diesem Weg zu begleiten, Angebote zu machen und sichere Proberäume zu schaffen, in denen diese ihre sinnliche und künstlerische Wahrnehmung sowie ihr ästhetisches Verstehen ausprobieren, trainieren und festigen können. Darstellendes Spiel hat den Auftrag zur theatralen Bildung mit dem zentralen Ziel der Entwicklung theatraler Handlungskompetenz, d.h. die praktische Erprobung theatraler Möglichkeiten und Formate, die durch die (soziokulturelle) Partizipation und Rezeption von Theater, die Kommunikation über die eigene und fremde Theaterpraxis samt deren Reflexion sowie das Verständnis relevanter fachwissenschaftlicher Diskurse gleichwertig ergänzt wird.
Die aktiven Lernprozesse der (theater)ästhetischen Bildung stehen auch für die Auszubildenden im Vordergrund, deren eigene theater- und unterrichtspraktische Kompetenzen sowie bereits erworbenes (universitäres) Fachwissen im Seminar reflektiert, trainiert und erweitert werden soll. In diesem Sinne bildet die partizipative Mitgestaltung des Fachseminars, gegenseitiges Hospitieren und Besprechen von Unterrichtsentwürfen sowie individuelle theoretische und/oder praktische bilden das Fundament des Fachseminars, das kontinuierlich durch fachwissenschaftliche, fachpraktische und fachdidaktische Diskurse gerahmt wird.
Fachseminar: dienstags 15.30-18.30 Uhr in den geraden Wochen
Deutschunterricht will die sprachliche, literarische und mediale Bildung fördern. Indem sich Schüler*innen auf Textbegegnungen einlassen, ihre Deutungen ausdrücken und gemeinsam mit anderen gedanklich durchdringen, erweitern sie ihre ästhetische Genussfähigkeit, ihr Kommunikationsvermögen und ihre Urteilsbildung. Sie erfahren auf diese Weise lebendige Teilhabe an der Vielgestaltigkeit des kulturellen Lebens. Insbesondere die Übernahme fremder Perspektiven ermöglicht ein Verstehen anderer Sichtweisen und trägt zur Persönlichkeitsentwicklung bei.
Als angehende Deutschlehrer*innen werden Sie diesen ispirierenden und verantwortungsvollen Prozess unterrichtlich gestalten und reflektierend begleiten. In den Fachsitzungen bieten wir Ihnen – ausgehend von der fachdidaktischen und fachmethodischen Literatur und bezugnehmend auf Ihre praktischen Erfahrungen – die diskursive Auseinandersetzung mit den Kernthemen der Fachseminarmodule. Sie bringen frisches Wissen aus der Uni mit, das im Fachseminar mit den Bedürfnissen der Schüler*innen und den Bedingungen der Institution Schule verschränkt wird. Die Bezugsfelder der Kernthemen sind die APVO-Lehr, die Kerncurricula Deutsch I und II für das Gymnasium und die IGS sowie die Bildungsstandards Deutsch (siehe Seminarcurriculum im internen Bereich).
Unsere individuelle Beratung bei Unterrichtsbesuchen verstehen wir als wertschätzenden Austausch über wesentlich gelungene und optimierbare Elemente der Planung, Durchführung und Reflexion von Unterricht. Wir beraten und unterstützen Sie im Rahmen Ihrer selbstgesteuerten Professionalisierung dabei, eigene Ideen auszuprobieren, diese zu evaluieren und sich mit Ihrer Rolle als Deutschlehrer*in kritisch und konstruktiv auseinanderzusetzen.
Wir freuen uns auf die Zuammenarbeit mit Ihnen!
Fachleiterinnen:
Christina Fischer, StD‘
Christine Eichenberg, StR‘
Anne Lammers, StR‘
Ziel der Ausbildung ist Ihre Befähigung, nachhaltig wirksamen und effizienten Fremdsprachenunterricht zu erteilen.
Was Sie mitbringen und wir voraussetzen:
- hohe Fachkompetenz
- fundierte eigene Sprachkenntnisse
- Begeisterung für die Sprache und die vielfältigen Inhalte des Faches
Anknüpfend an diese Voraussetzungen und mit Blick auf die Zielsetzung legt die Ausbildung besonderes Gewicht auf die Bewältigung der spezifischen Herausforderungen des modernen Fremdsprachenunterrichts, dessen Ziel es ist, die Schüler*innen in die Lage zu versetzen, sich in der Fremdsprache diskursiv und sprachlich sicher mit verschiedenen Inhalten auseinanderzusetzen.
Hierfür werden auf theoretischer und praktischer Ebene die für professionelle Fremdsprachenlehrer*innen relevanten Kompetenzen weiterentwickelt. Erfahrungsgemäß stellen dabei zwei Bereiche besondere Herausforderungen eines kommunikationsorientierten Unterrichts dar, denen daher in der Ausbildung ein besonderes Gewicht zukommt: erstens die konsequente Einsprachigkeit von Beginn an, zweitens die Verschränkung von Sprachlernen und der Auseinandersetzung mit zunehmend komplexen Inhalten (insbesondere der Arbeit mit Literatur in der Sekundarstufe II).
Ausbilder:
Martin Teetz, StD
Gute Geschichtslehrkräfte sollten Schüler*innen für ihr Fach motivieren und sie zum historischen Denken veranlassen können. Allerdings darf historisches Denken nicht als Selbstzweck fungieren, schließlich sollen aus den Heranwachsenden keine Geschichtswissenschaftler*innen, sondern demokratisch gefestigte und selbstständig handelnde Menschen werden, die sich ihrer historisch bedingten Identität bewusst sind. An diesen Zielen trägt guter Geschichtsunterricht Anteil und sie stellen zugleich eine wesentliche Herausforderung an ihn dar. Vor diesem Hintergrund soll die Ausbildung der Referendar*innen des Faches Geschichte dazu beitragen, dass sie …
- … eigenständige Denkprozesse in immer stärkerem Umfang bei den Schüler*innen initiieren und moderierend begleiten können;
- … die Alterität von Geschichte transparent machen können, Vorurteile bei den Lernenden abbauen sowie die Schüler*innen zu belastbaren Sachurteilen, welche die Andersartigkeit früherer Zeiten zu würdigen verstehen, hinführen können;
- … Unterricht so planen, dass den Lernenden fundiertes Wissen in ausreichendem Umfang anheim gegeben ist, so dass diese unter Abwägung echter Alternativen eigenständige Bewertungen historischer Sachverhalte vor dem Hintergrund des eigenen Wertesystems vornehmen können;
- … wesentliche didaktische Prinzipien der Geschichtsdidaktik in der Praxis ausprobieren und ihr methodisches Repertoire ausbauen;
- … insgesamt einen spannungsreichen und transparenten sowie gleichzeitig effizienten Geschichtsunterricht reflektiert durchführen können.
Im Fachseminar stoßen Referendar*innen mit individuellen Voraussetzungen und unterschiedlichen aktuellen Bedürfnissen aufeinander. Dieser Umstand sollte zum gewinnbringenden Faktor für die Sitzungen gemacht werden, indem ausgehend vom gemeinsamen Zugriff auf einen didaktischen Aspekt (s. u.) individuelle Konsequenzen – beispielsweise für das Feld der Unterrichtsplanung – gezogen werden und diese in eine gegenseitige Vorstellung münden. Auch gemeinsames Reflektieren der thematisierten Aspekte oder aktueller Beispiele aus der schulischen Praxis stellt einen wesentlichen Bestandteil der Seminararbeit dar.
In den Fachsitzungen wird grundsätzlich exemplarisch an Unterricht gearbeitet. Aufgrund der Organisation des Vorbereitungsdienstes ist es unumgänglich, mit einem Spiralcurriculum zu arbeiten, das zu Beginn der Ausbildung vorgestellt wird.
Fachleiter:
Heinrich Baxmann, StD
Dr. Daniel Milch, StR
Hier fehlen noch Inhalte.
Auf der Suche nach Antworten auf die Fragen …
- Wie kann ich meine eigene Begeisterung für die Musik an Schüler*innen weitervermitteln?
- Was genau ist es eigentlich in diesem Musikstück, das es in diesem Kontext so faszinierend wirken lässt?
- Inwiefern sollte ich mich selbst als Musiker*in im Unterricht in Szene setzen?
- Wie mache ich aus einem vielschichtigen Musikstück einen für die Schüler*innen zugänglichen Lerngegenstand?
- Wie kann ich mit Schüler*innen Musik machen, ohne dass es belanglos und willkürlich erscheint?
- Welche Möglichkeiten und welche Grenzen gibt es, wenn ich Schüler*innen im regulären Musikunterricht ein Instrument oder das Singen beibringen möchte?
- Wie kann ich Schüler*innen dazu motivieren, sich offen und unvoreingenommen mit musikalischen Phänomenen auseinanderzusetzen?
- Wie kann ich die heterogenen Voraussetzungen meiner Lerngruppen im Musikunterricht berücksichtigen und möglichst alle Schüler*innen angemessen fördern?
- Wie sollte ich bei Leistungsermittlung und -bewertung im Musikunterricht vorgehen?
Auf diese berechtigten Fragen gibt es keine vorgefertigten und allgemein gültigen Antworten. Im Vorbereitungsdienst – und hier speziell im Fachseminar Musik – begeben wir uns gemeinsam auf die Suche nach individuellen Antworten, die immer von den musikalischen Vorerfahrungen der Schüler*innen, dem zu behandelnden musikalischen Phänomen und Ihnen selbst als Musik(lehrer)*in abhängig sind. Die Suche nach diesen Antworten ist eine spannende, intensive und herausfordernde Angelegenheit, der wir uns mit Blick auf exemplarische Musikunterrichtssituationen aus unterschiedlichsten Perspektiven in der Fachseminararbeit widmen.
Fachleiter: Ole Oltmann, StD
Fachseminar: mittwochs 13:30 – 16:30 Uhr in den geraden Wochen
Seminarlehrplan FS Musik in der aktuellen Version: Pdf-Dokument zum Herunterladen
Was bedeutet pädagogische Ausbildung an einem Studienseminar und was beinhaltet sie konkret?
Diese Frage ist vor dem Hintergrund der enormen Komplexität des Faches nicht ohne weiteres zu beantworten, gibt es doch eine Fülle von Unter- und Nachbardisziplinen, Praxisfeldern und Aufgabengebieten sowie durchaus konträr zueinander stehende wissenschaftstheoretische Positionen der empirischen Erziehungswissenschaft, der geisteswissenschaftlichen Pädagogik sowie der kritischen Erziehungswissenschaft. In der Literatur findet man ebenso wenig einen Konsens über Ziele und Aufgaben wie eine präzise Abgrenzung zwischen Pädagogik und Erziehungswissenschaft.
Die Auseinandersetzung mit Bildungs- und Erziehungsfragen in Theorie und Praxis als Gegenstand pädagogischer Seminarausbildung trifft es in dieser Kürze vielleicht am besten und impliziert zugleich eine Vielzahl von Aufgaben und Handlungsfeldern, die uns als pädagogische Ausbildende ausmachen.
Die Ausbildenden im Fach Pädagogik am Studienseminar Hannover I sind Frau Kolb, Herr Dr. Kreye, Frau Lange, Frau Lüttig, Frau Mußmann und Frau Wenzel. Wir setzen uns mit Bildungs- und Erziehungsprozessen auseinander – sowohl im Kontext der Unterrichtsbesuche als auch in den wöchentlich stattfindenden Seminaren. Theoretisches Wissen über zentrale pädagogische Aufgabenfelder ist eine unerlässliche Basis des Lehrberufes, konsequenter Bezugsrahmen ist jedoch die schulische Praxis, auf die hin dieses Wissen ausgerichtet ist. Insofern verstehen wir uns als fachkundige und berufserfahrene Personen, die mit Ihnen gemeinsam Lehr-/Lern- und Erziehungsprozesse beobachten, analysieren und unter Einbeziehung gesellschaftlicher Entwicklungen sowie konkreter Rahmenbedingungen vor Ort sinnvoll gestalten. Die im Bildungsauftrag des Niedersächsischen Schulgesetzes aufgeführten Werte und ethischen Grundsätze, prominent die Erziehung zur Mündigkeit, Verantwortungsübernahme und Toleranz, stellen den normativen Bezugsrahmen für unser Handeln dar.
Vielleicht sagen Sie an dieser Stelle: Das gilt doch für alle Ausbildende und an Schulen Tätige! Recht haben Sie, und von daher lässt sich die folgende Verhältnisbestimmung zwischen Pädagogik und den Fächern vornehmen: Die erfolgreiche Gestaltung von Lehr-/Lernprozessen als ein Hauptanliegen der pädagogischen Ausbildung impliziert damit selbstverständlich didaktisch-methodische Fragestellungen, wobei eine Grenze der pädagogischen Beratung naturgemäß hinsichtlich sehr fachspezifischer Fragestellungen liegt.
Kurz gesagt sind die Inhalte der pädagogischen Ausbildung die fünf Kompetenzbereiche der APVO, dabei die didaktisch-methodischen Fragen in einem eher grundsätzlichen Sinne ohne Anspruch auf Klärung fachspezifischer Detailfragen. Spezifische Aspekte der Ausbildung an Gesamtschulen sowie Anforderungen an das inklusive Lehren und Lernen sind innerhalb der pädagogischen Ausbildung konsequent im Blick. Darüber hinaus richten wir einen genauen Blick auf die Lehrerrolle und die Beziehungsarbeit als einen zentralen Gelingensfaktor erfolgreicher Lehr-/Lernprozesse, die Entwicklung einer professionellen Lehrerhaltung sowie die Ausbildung von Reflexionskompetenz als Motor lebenslanger beruflicher Weiterentwicklung.
Als Grobstruktur unseres pädagogischen Seminarcurriculums ergibt sich daraus, dass die Inhalte des ersten Semesters prioritär auf den Einstieg ins System Schule mit seinen vielfältigen Anforderungen, die Vermittlung des erforderlichen „Handwerkzeugs“ sowie die Reflexion der unterrichtlichen Praxis im Horizont der eigenen Rolle ausgerichtet sind. Das zweite Semester führt einige Aspekte vertiefend weiter, beinhaltet aber auch die Auseinandersetzung mit Lern- und Bildungstheorien, immer im Spiegel der schulischen Praxis. Das dritte Semester widmet sich verstärkt prüfungsrelevanten Fragen und wird bedarfsorientiert gestaltet, oft auch mit einem Blick auf weitere (schulform-)spezifische pädagogische Praxisfelder.
Aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen, die teilweise bereits in die APVO aufgenommen wurden, sehen wir als unverzichtbare Bereiche unseres Ausbildungshandelns an. Es sind dies z.B. Demokratie- und Nachhaltigkeitserziehung, Gendersensibilität und natürlich die Digitalisierung als ein dringliches und herausforderndes Thema in Schule und Ausbildung. Diese wichtigen Themen fließen immer wieder in verschiedene inhaltliche Bereiche ein, stehen jedoch auch im Fokus einzelner Pädagogikseminare.
In unserer Doppelrolle als Pädagogische Leitungen und Leitungen eines pädagogischen Seminars haben wir zum Teil sehr kontinuierlich Kontakt mit Ihnen, sofern wir Sie in den wöchentlichen Seminaren erleben und Sie auch im Unterricht besuchen. Falls wir nicht in beiden Funktionen mit Ihnen arbeiten, sondern Sie „nur“ als Pädagogische Leitungen im Unterricht besuchen, sind die Begegnungen notwendigerweise reduziert. Gesprächsangebote, u.a. in den wöchentlichen Sprechstunden, die wir in individuellen Zeitfenstern anbieten, bestehen jedoch ungeachtet der regelmäßigen Termine.
Wir freuen uns, Sie auf dem Weg durch Ihre Ausbildung zu begleiten und zu unterstützen!
„Bildung ist ganz wesentlich Unverführbarkeit.“ – Hans Blumenberg
Philosophie und Bildung
Zu sagen, was Philosophie ist, heißt bereits Philosophie zu betreiben. Verstanden als Kritik an Hegemonie ist Philosophie von ungebrochener Relevanz angesichts globaler Herausforderungen in informationstechnischen, politischen und sozialen Belangen. Als Frage nach dem Menschen und seinen natürlichen Zusammenhängen (Ökologie, Mortalität, Natalität) werden die Umwelt, die eigene Existenz wie die künftiger Generationen zum Gegenstand von Verantwortungs-, Sinn- und Gerechtigkeitsdiskursen.
Philosophische Bildung trifft somit den Kernbereich des schulischen Bildungsauftrages überhaupt: die Schüler*innen dazu zu befähigen, ihre Persönlichkeit frei zu entwickeln kraft ihrer Kompetenzen im kritischen Denken, ethischen Urteil und in der Verantwortung für den Erhalt unserer natürlichen und demokratischen Lebensgrundlagen (vgl. NSchG, § 2).
Hierfür bieten in Niedersachsen etliche Schulen Philosophie in den Jahrgängen 11-13[1] als Wahlpflichtfach aus dem Feld der „Seelenfächer“ Religion/ Philosophie/ Werte und Normen an – im Bereich des Studienseminars Hannover I sind dies 11 von knapp 40 Ausbildungsschulen.
Seminarausbildung
In den 18 Monaten Ihres Vorbereitungsdienstes begleitet die Seminarausbildung Sie darin, Ihren Unterricht kompetenzorientiert planen, durchführen und reflektieren zu lernen. Dies geschieht auf zwei Wegen: einerseits individuell durch regelmäßige Hospitationen in Ihrem Unterricht an der Ausbildungsschule, andererseits zusammen mit den Referendar*innen aller Ausbildungssemester in den Fachseminarsitzungen. Dort entwickeln und erörtern wir gemeinsam vielfältige Praxisbeispiele auf der Basis fachdidaktischer Konzeptionen und wissenschaftlicher Grundlagen. Schwerpunkte der gemeinsamen Überlegungen, wie guter Philosophieunterricht gelingt, sind dabei z.B.:
- Wie plane ich Unterricht lernwirksam?
- Wie lässt sich Problemorientierung gestalten?
- Wie lässt sich kompetenzorientiert mit Texten der philosophischen Tradition arbeiten?
- Welche anderen Medien und Materialien eignen sich für die notwendigen Schritte in der Lernprogression?
- Wie verzahne ich die richtigen Methoden mit den gewählten Inhalten?
- Welche fachspezifischen Methoden bieten sich an, um Nachdenken zu eröffnen?
- Wie gelingt das Unterrichtsgespräch?
- Wie unterstütze ich die Schüler*innen darin, ihre Lernfortschritte zu sichern?
- Wie kann ich meinen Unterricht evaluieren und meine Kompetenzen verbessern?
Die Reihenfolge und die thematische Konkretion der Module finden dabei auch in Absprache mit den Teilnehmenden statt, sodass besonderes Interesse und akuter Bedarf flexibel berücksichtigt werden können. Ihre aktive Mitgestaltung der Sitzungen ist deren konstitutiver Bestandteil.
Ziel und Anliegen der Seminarausbildung ist es, Sie mit der Vielfalt der Gestaltungsmöglichkeiten von Philosophieunterricht eingedenk grundlegender Gelingensbedingungen vertraut zu machen und Sie zur Ausbildung eines breiten Repertoires professionellen Handelns zu befähigen.
Für weitere Informationen nutzen Sie bitte die Kontaktmöglichkeiten unserer Homepage. Ich würde mich freuen, Sie am Studienseminar Hannover I zu begrüßen.
Dr. Christoph Wolter, StR (Mail: christoph.wolter[at]sts-h.de)
Leitung Fachseminar Philosophie
Fachseminar: dienstags, gerade Kalenderwoche, 15.30 – 18.30 Uhr.
Literaturhinweise zur ersten Orientierung:
- Christa Runtenberg: Philosophiedidaktik. Paderborn 2016
- Julian Nida-Rümelin, Irina Spiegel, Markus Tiedemann (Hgg.): Handbuch Philosophie und Ethik. Band I: Didaktik und Methodik. Paderborn 2015
- Michael Fröhlich, Klaus Langebeck, Eberhard Ritz: Philosophieunterricht. Eine situative Didaktik. Göttingen 2014
- Periodika: Zeitschrift für Didaktik der Philosophie und Ethik (Siebert Verlag), Ethik und Unterricht (Friedrich Verlag), Praxis Philosophie und Ethik (Westermann)
[1] Eingesetzt werden Anwärter*innen auch im Fach Werte und Normen in den Klassenstufen 5-10, um ihre Ausbildung im Unterrichten dieser Altersgruppen zu gewährleisten.
Hier fehlen noch Inhalte.
Evangelische Religion
„Gibt es Gott und wieviel ist ein Mensch wert?“ „Was können Religionen dazu beitragen, den Klimawandel aufzuhalten und war Jesus mehr als ein guter Mensch?“ – Der Religionsunterricht ist das Fach der großen Fragen nach dem, was die Welt zusammenhält. Es geht dort darum, Schüler*innen kognitiv und emotional so anzusprechen, dass sie eigene Fragen stellen, ihnen zuzuhören und gemeinsam verschiedene Antworten auf diese Fragen zu untersuchen, zu diskutieren, zu verwerfen und neu zu formulieren. Darin liegt die Herausforderung und der große Reiz des Religionsunterrichtes.
In der Vorbereitung auf diese anspruchsvolle Aufgabe unterstütze ich Sie in Ihrer Ausbildung gern. Sie bekommen von mir (fast) jederzeit ein offenes Ohr für Ihre Anliegen, Rat und Material für die Planung Ihrer Stunden und vielfältige Rückmeldungen zu Ihrem Religionsunterricht. Über Ihre und meine Eindrücke zu Ihrem Unterricht trete ich gern mit Ihnen über Gelingendes und Ausbaufähiges in ein Gespräch ein, das Ihnen bei Ihrer beruflichen Selbstausbildung weiterhelfen soll. Fragen Sie dabei gern nach, stellen Sie Ihre Eindrücke meinen entgegen, denken Sie neu – so kann das Gespräch besonders fruchtbar sein.
Eine wichtige Säule der Ausbildung ist neben den Unterrichtsbesuchen die gemeinsame Arbeit im Fachseminar. Dort ist es mir wichtig, Ihnen viel Raum für den Austausch über Ihre aktuellen Anliegen und die Auseinandersetzung mit zentralen fachdidaktischen Ansätzen zu bieten. Viele der Themen, die wir im Seminar bearbeiten, werden Ihnen vermutlich nicht ganz unbekannt sein. So geht es z.B. um Bilder, Musik und Filme im Religionsunterricht, um interreligiöses und ethisches Lernen, um die Chancen von Kirchenraumpädagogik, aber auch um Leistungsbewertung und die Herausforderung der Gesprächsführung, etwa in Theologischen Gesprächen mit Jugendlichen. Anders als an der Universität liegt der Schwerpunkt bei der Erarbeitung dieser Ansätze im Fachseminar aber immer auf der engen Verzahnung mit der Praxis. Wir erproben die Ansätze selbst und entwickeln aus deren didaktischer Reflexion Ideen für den eigenen Unterricht. Dies ist besonders fruchtbar, weil sich Referendar*innen verschiedener Semester sich gegenseitig im theologischen und didaktischen Austausch inspirieren und ergänzen. Ein Referendar beschrieb diese Arbeit in unserem Fachseminar so: „Ich finde es schön, dass wir das Seminar als Ort erfahren können, in dem wir Referendar:innen gemeinsam mit Ihnen über Unterricht nachdenken und ins Gespräch kommen können.“
Ich freue mich darauf, Sie bald in unserem Seminar kennen zu lernen!
Dr. Christiane Rösener
Ziel der Ausbildung ist Ihre Befähigung, nachhaltig wirksamen und effizienten Fremdsprachenunterricht zu erteilen.
Was Sie mitbringen und wir voraussetzen:
- hohe Fachkompetenz
- fundierte eigene Sprachkenntnisse
- Begeisterung für die Sprache und die vielfältigen Inhalte des Faches
Anknüpfend an diese Voraussetzungen und mit Blick auf die Zielsetzung legt die Ausbildung besonderes Gewicht auf die Bewältigung der spezifischen Herausforderungen des modernen Fremdsprachenunterrichts, dessen Ziel es ist, die Schüler*innen in die Lage zu versetzen, sich in der Fremdsprache diskursiv und sprachlich sicher mit verschiedenen Inhalten auseinanderzusetzen.
Hierfür werden auf theoretischer und praktischer Ebene die für professionelle Fremdsprachenlehrer*innen relevanten Kompetenzen weiterentwickelt. Erfahrungsgemäß stellen dabei zwei Bereiche besondere Herausforderungen eines kommunikationsorientierten Unterrichts dar, denen daher in der Ausbildung ein besonderes Gewicht zukommt: erstens die konsequente Einsprachigkeit von Beginn an, zweitens die Verschränkung von Sprachlernen und der Auseinandersetzung mit zunehmend komplexen Inhalten (insbesondere der Arbeit mit Literatur in der Sekundarstufe II).
Ausbilder:
Cornel Lobitz, StD
Fachseminar: donnerstags 15.30-18.30 Uhr in den ungeraden Wochen
Download: Seminarlehrplan des Faches Spanisch
Zur Ausbildung im Fachseminar Sport
Auf den ersten Blick ein Fach unter vielen, bringt der Sportunterricht eine Reihe von spezifischen Chancen aber auch Herausforderungen mit sich, die es im Berufsalltag zu nutzen bzw. zu bewältigen gilt. Sport bietet als Bewegungsfach die Möglichkeit, einen spezifischen Beitrag zu einer ganzheitlichen Persönlichkeitsentwicklung und –stärkung der Schülerinnen und Schüler zu leisten. Um dies zu gewährleisten, möchte und soll moderner Sportunterricht sowohl den motorischen und kognitiven als auch den sozial-affektiven Bereich des Sports abdecken und trägt diesen Anforderungen im Idealfall in der Praxis u. a. durch Inhalte wie Freude an der Bewegung, Leistungsbereitschaft, Fairness, Toleranz oder Teamgeist Rechnung.
Standen in der ersten Phase der Ausbildung neben der Sachkenntnis das methodische Handwerkszeug im Vordergrund, richtet sich unser gemeinsamer Schwerpunkt im Fachseminar nun vor allem darauf, dieses Rüstzeug in der Unterrichtspraxis so einzusetzen und ggf. zu erweitern, dass die Schülerinnen und Schüler davon profitieren. Das Lehren, also die Vermittlung zwischen Mensch und Sache, bildet daher einen der Schwerpunkt der zweiten Phase. Im Zentrum der Ausbildung steht die Professionalisierung der Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst (LiVD). Ausgehend von den Aufgaben und Zielen des Schulsports und der sportpädagogischen Methodik und Didaktik auf der einen und den Praxiserfahrungen im Schulsport auf der anderen Seite, möchte die gemeinsame Arbeit im Fachseminar diesen Prozess unterstützen. Angelehnt an die Kompetenzbereiche der APVO steht daher der kumulative Erwerb der kommunikativen Kompetenzen und eines selbständig fachdidaktisch verorteten Sportunterrichts im Fokus der Ausbildung.
Die Arbeit im Fachseminar ergibt sich (zu einem Großteil) aus den Unterrichtserfahrungen der LiVD; die gemeinsame Reflexion bietet einen gleichermaßen ergiebigen wie kommunikativen Zugang zu den unterschiedlichen Themen des Schulsports. Über die theoretische, v. a. aber eben auch praktische Bearbeitung dieser Themen und ihrer gemeinsamen Erprobung, soll den Chancen und Herausforderungen des modernen Sportunterrichts begegnet und die Professionalisierung der angehenden Lehrkräfte begleitet werden.
Fachleiter: Dr. Matthias Fink, StD
Fachseminar: montags, in den geraden Wochen, 15:30-18:30 Uhr
Download: Informationen zur Ausbildung und Seminarlehrplan Sport
Kulturwissenschaftliche und philosophische Bildung
Das Unterrichtsfach Werte und Normen leistet einen wichtigen Beitrag, um den Ansprüchen des §2 NSchG gerecht zu werden. Dem dort verankerten Ziel, die „Persönlichkeit der Schülerinnen und Schüler auf der Grundlage des Christentums, des europäischen Humanismus und der Ideen der liberalen, demokratischen und sozialen Freiheitsbewegungen“ weiterzuentwickeln, trägt das Fach Werte und Normen durch seine altersgerecht adäquaten Problemstellungen und Fragen aus den Religions-, Gesellschaftswissenschaften sowie der Philosophie / Ethik Rechnung. Wesentliche Unterschiede zum Fach Philosophie sind dabei die kulturwissenschaftliche Rahmung der genannten Fragen und Problemstellungen sowie die Einbeziehung spezifisch religionskundlicher Themen und der religionskundlichen Fachdidaktik.
Das Fach Werte und Normen trägt zu einer differenzierten Auseinandersetzung sowohl mit individuell-existentiellen als auch mit gesellschaftlich-globalen Problemfeldern bei. Die Schülerinnen und Schüler sollen dabei ein die eigene Persönlichkeit bejahendes Ich entwickeln, das sich der Vergangenheit bewusst ist und in Gegenwart und Zukunft den elementaren zwischenmenschlichen und gesellschaftlichen Anforderungen zu stellen weiß.
Die Ausbildung im Fachseminar
Am Studienseminar Hannover I wird das Fach Werte und Normen in seiner gesamten Breite entlang der jeweiligen Bezugswissenschaften ausgebildet. So werden nicht nur Philosophie und Ethik, sondern auch die Religionswissenschaft und andere Kulturwissenschaften in deren fachwissenschaftlichen, fachdidaktischen und fachmethodischen Dimensionen in den Blick genommen.
Einen weiteren Schwerpunkt der Ausbildung stellen berufsethische Aspekte dar. Diese werden im Hinblick auf Unterrichtsplanung (z. B. Beutelsbacher Konsens, §2 NSchG) oder auch in Bezug auf die eigene Rolle als Lehrkraft reflektiert. Auch Fragen des Schulrechts werden im Hinblick auf mögliche Reibungspunkte im Fach Werte und Normen diskutiert.
Standen an der Universität fachwissenschaftliche Aspekte im Mittelpunkt, so rückt das Referendariat die Fachdidaktik sowie die Fachmethodik in den Fokus der Ausbildung: Es geht jetzt darum, wie Lehrpersonen guten Werte und Normen-Unterricht kompetenzorientiert gestalten können. Dabei kommt der fortwährenden Selbstreflexion eine bedeutsame Rolle zu: Referendarinnen und Referendare sind angehalten, ihr unterrichtliches und pädagogisches Handeln kontinuierlich zu hinterfragen, Beratungssituationen konstruktiv und dialogisch zu gestalten und sich darauf aufbauend selbstständig zu professionalisieren.
Leitfragen für die Ausbildung:
- Was ist guter Werte und Normen-Unterricht?
- Wie wähle ich einen geeigneten didaktischen Schwerpunkt?
- Wie gelingt das elementare, fundamentale und exemplarische Lernen?
- Wie unterrichte ich kompetenz- und problemorientiert?
- Wie verknüpfe ich Fachmethoden mit Fachinhalten?
- Welche neuesten fachdidaktischen Entwicklungen sind relevant für die Planung und Durchführung des Unterrichts?
- Wann ist der Einsatz digitaler Medien sinnvoll?
- Welchen berufsethischen Herausforderungen muss ich mich stellen und wie entwickle ich tragfähige Lösungen?
- Welche Kooperationsmodelle mit anderen Fächern sind sinnvoll (z. B. Kooperation Werte und Normen mit Religion)
- Welche Modelle fachübergreifenden Unterrichtens sind denkbar (z. B. im Hinblick auf die Fächer Religion, Geschichte, Politik-Wirtschaft)
Eine spezifische Möglichkeit der Reflexion besteht darin, auf Videografie gestützte Besprechungen von Unterricht auf freiwilliger Basis durchzuführen.
Für Ihre Ausbildung, die sowohl an Gymnasien als auch an IGSen und KGSen stattfindet, stehen Ihnen in Hannover und der Region ca. 32 Ausbildungsschulen zur Verfügung.
Ich würde mich freuen, den Weg zur Professionalisierung Ihres Unterrichts und Ihrer Lehrerrolle gemeinsam mit Ihnen gestalten zu können. Für Fragen – auch vor dem Antritt Ihres Referendariats – stehe ich gerne zur Verfügung.
Markus Rassiller, StR (markus.rassiller[at]sts-h.de)
Fachseminarzeit: Montag, 15:30 – 18:30 Uhr (gerade Wochen)
Literaturhinweise zur ersten Orientierung
Didaktik der Philosophie und Ethik
- Ekkehard Martens: Methodik des Ethik- und Philosophieunterrichts: Philosophieren als elementare Kulturtechnik. 10. Auflage, Hannover: Siebert 2017.
- Barbara Brüning (Hrsg.): Ethik/Philosophie Didaktik. Praxishandbuch für die Sekundarstufe I und II.
2. Auflage. Berlin: Cornelsen 2016. - Nida-Rümelin, Spiegel, Tiedemann (Hrsg.): Handbuch Philosophie und Ethik. 2. Bände. Schöningh: Paderborn 2015.
- Christa Runtenberg: Philosophiedidaktik. Lehren und Lernen. Paderborn: Fink 2016.
- Jonas Pfister: Werkzeuge des Philosophierens. 2. durchges. Aufl. Ditzingen: Reclam 2015.
Religionswissenschaft und religionskundlicher Unterricht
- Ethik & Unterricht Nr. 3/2002: Religion vergleichend. Hg. v. Peter Antes.
- Michael Bergunder: Was ist Religion? Kulturwissenschaftliche Überlegungen zum Gegenstand der Religionswissenschaft. Zeitschrift für Religionswissenschaft, 1,2 / 2012. S. 3-55. (auch auf IServ)
- Katharina Frank: Wie implementiert man einen religionskundlichen Unterricht? Analysen und Entwicklungen. In Hannemann et al. (Hrsg.): Religionspädagogik zwischen religionswissenschaftlichen Erwartungen und pädagogischen Ansprüchen. Bremen: Universität. 2013. S. 61-103
- Katharina Frank: Vermittlung und Rezeption von religiösem und säkularem Wissen im schulischen Religionsunterricht. In: Zeitschrift für Religionskunde ZFRK / Revue de didactique des sciences des religions RDSR 1 / 2015. S. 43-61. (auch auf IServ)
- Russel T. McCutcheon: Religionswissenschaft: Einführung und Grundlagen. Hgg. und mit einem Vorwort von Steffen Führding. Bern: Peter Lang 2014.
Zeitschriften
- Zeitschrift für Religionskunde (ZfRK), ISSN: 2297-6469. Alle Beiträge sind online abrufbar unter http://www.religionskunde.ch
- Zeitschrift für Didaktik der Philosophie und Ethik (ZDPE), Erscheinungsweise: vierteljährlich. ISSN: 0945-6295.
- Information Philosophie. Die Zeitschrift, die über Philosophie informiert. Erscheinungsweise: vierteljährlich. ISSN: 1434-5250. Einige Texte sind auch online verfügbar unter: http://www.information-philosophie.de/
- Ethik & Unterricht. Zeitschrift für die Fächergruppe Ethik, Werte und Normen, praktische Philosophie, LER. ISSN: 0936-7772.
Kulturwissenschaften
- Robert Rauh: Geschichte kompetent unterrichten: Wie sich Kompetenzorientierung im Geschichtsunterricht umsetzen lässt. Schwalbach: Wochenschau 2018.