Struktur der Ausbildung
Sie werden 18 abwechslungsreiche, mitunter terminlich dicht gefüllte Ausbildungsmonate mit vielfältigen Begegnungen auf den unterschiedlichen Ebenen erleben. Es ist eine Zeit, die sich mit Sicherheit deutlich von Ihren bisherigen berufsbiographischen Etappen unterscheidet und die Ihnen Flexibilität und Belastbarkeit im Umgang mit den verschiedenen Anforderungen und Erwartungen abverlangt. Zugleich ist es eine Phase, die Sie sowohl in Ihrer beruflichen Professionalisierung als auch in Ihrer persönlichen Entwicklung voranbringen wird und die Sie hoffentlich als gewinnbringend und erfüllend erleben.
Im Folgenden finden Sie einen kleinen Wegweiser durch Ihre Ausbildung am Studienseminar Hannover I:
Ankommen – die Einführungswoche
Im Zentrum der meist 5-tägigen Einführungswoche steht natürlich die Vereidigung. Sie bekräftigen durch den Amtseid Ihre Bereitschaft, den Bildungsauftrag des Landes Niedersachsen anzunehmen und werden Beamtin / Beamter auf Widerruf. Darüber hinaus erhalten Sie in vielfältigen Veranstaltungen Einblicke in pädagogische Grundfragen sowie in die Ausbildung Ihrer Fächer. Ein Ausbildungsplan gibt Ihnen einen groben Überblick über verbindliche Termine sowie einen Orientierungsrahmen für Ihre individuelle Planung.
Soviel ist sicher: Es ist eine Woche gespickt voll mit Informationen, aber auch eine Woche vielfältiger neuer Kontakte mit Ihren Kolleginnen und Kollegen sowie mit allen am Seminar tätigen Personen.
Was sind UB’s und GUB’s und wie viele sind vorgesehen?
Unterrichtsbesuche (UB’s) sind eine Säule Ihrer Ausbildung: Sie verabreden gemeinsam mit Ihren Fachleitungen 8-10, mit Ihren Pädagogischen Leitungen 6-8 Unterrichtsbesuche, in denen Sie auf der Grundlage von Kurzentwürfen eine Stunde zeigen und im Anschluss im Gespräch mit Ihren Ausbildenden reflektieren. In Einzelfällen können Sie Fach- und Pädagogische Leitungen auch gemeinsam einladen.
Im Rahmen dieser 8-10 Besuche führen Sie pro Fach einen Gemeinsamen Unterrichtsbesuch (GUB) durch: „Gemeinsam“ impliziert die verbindliche Teilnahme Ihrer Fachleitung, Ihrer Pädagogischen Leitung und Ihrer Schulleitung bzw. einer Vertretung sowie das Anfertigen eines 6-seitigen Entwurfes.
Die Wohldenbergfahrt – unser zweitägiger „Klassiker“ am Ende des ersten Quartals
… bietet eine ausgezeichnete Möglichkeit, jenseits der üblichen Räumlichkeiten in Seminar und Schule in ansprechendem Ambiente die erste Etappe zu reflektieren, intensiver am facettenreichen Thema „Kommunikation“ zu arbeiten sowie die Geselligkeit zu pflegen. Da sie uns so wichtig ist und bei allen Beteiligten ausnahmslos auf positive Resonanz stößt, betrachten wir sie als eine dienstliche Veranstaltung.
Ausbildungsstandsgespräch
Zwischen dem 8. Und 10. Ausbildungsmonat findet ein Ausbildungsstandsgespräch (ABS-Gespräch) gemeinsam mit Ihren drei Ausbildenden statt, in dem auf der Basis Ihrer eigenen Reflexion Ihres Ausbildungstandes eine Zwischenbilanz gezogen und Entwicklungsschwerpunkte für die weitere Ausbildung vereinbart werden. Dieses Setting bietet eine sehr gute, zeitlich entschleunigte Möglichkeit eines intensiven Dialogs über den bisherigen Verlauf Ihrer Ausbildung sowie weitere Perspektiven.
Schriftliche Arbeit
Bis zum Ende des zweiten Semesters fertigen Sie eine 15-seitige schriftliche Arbeit an, eine „Forschungsminiatur“, in der Sie theoriebasiert, vor allem jedoch im Kontext Ihrer schulischen Praxis einer fachspezifischen oder einer allgemeinpädagogischen Fragestellung genauer nachgehen. Den genauen Zeitraum Ihrer Untersuchung können Sie unter Einhaltung des verbindlichen Abgabetermins sowie in Absprache mit den Sie betreuenden Ausbildenden selber festlegen.
Flexifreitage
Darunter sind über die regulären Fach- und Pädagogikseminare hinaus optionale Zeitfenster für besondere Veranstaltungen der Fächer oder von Seiten der Pädagogik zu verstehen, die auf den Freitag Nachmittag terminiert werden. Spätestens 14 Tage zuvor steht ein solcher Termin fest und ist im Iserv-Kalender eingetragen.
Gruppenhospitationen
… sind ein hervorragender Anlass intensiver Reflexionsgespräche einer größeren Gruppe in fachspezifischer und/oder allgemeinpädagogischer Perspektive. Daher terminieren wir pro Jahr jeweils ein Zeitfenster für Gruppenhospitationen der Fächer sowie eines für Gruppenhospitationen in fachfremder, allgemeinpädagogischer Perspektive. Eine Referendarin / ein Referendar erklärt sich bereit, eine (ggf. gemeinsam vorbereitete) Stunde zu zeigen, die dann im Anschluss in Anwesenheit einiger (Fach-)Kolleg*innen und einer Ausbildenden besprochen wird. Erfahrungsgemäß profitieren alle – sicherlich die unterrichtende Lehrkraft in besonderer Weise – von den vielfältigen Blicken auf eine solche Stunde, die natürlich als Unterrichtsbesuch angerechnet wird.
Ausbildungsnoten
Am Ende des 14. Ausbildungsmonats erhalten Sie die schriftlichen Gutachten Ihrer drei Ausbildenden, Ihrer Schulleitung sowie Ihrer schriftlichen Arbeit. Aus diesen fünf Teilen ergibt sich die Ausbildungsnote, die 50% Ihrer Gesamtnote ausmacht. Anders als im Kontext der Besuche, die sich als Beratungsbesuche verstehen, wird hier der erzielte Ausbildungsstand bilanziert.
Personalrat der Referendarinnen und Referendare (PR)
Er stellt eine entscheidende Kommunikationsebene zwischen Ihnen als Lehrkräften im Vorbereitungsdienst (LiVD) und der Seminarleitung dar. Der PR besteht aus jeweils vier LiVD der drei Ausbildungssemester und trifft sich am dritten Mittwoch jeden Monats im Anschluss an das Pädagogische Seminar. Gemeinsam mit der Seminarleitung und den pädagogischen Leitungen findet in erfahrungsgemäß regem Austausch eine Verständigung über ausbildungsrelevante Fragen sowie Fragen der Seminargestaltung statt.
Seminarkultur
Vielfältige Begegnungen über die unmittelbaren Ausbildungsveranstaltungen sind uns als Seminarkollegium sehr wichtig. Daher sind ein Sommerfest, eine Weihnachtsfeier und verschiedene Rituale im Kontext der Begrüßung neuer sowie der Verabschiedung examinierter Kolleginnen und Kollegen feste Bestandteile unseres Seminarlebens. Und trotz aller coronabedingter Einschränkungen waren wir in dieser Hinsicht stets sehr kreativ!
Für die Detailfragen stehen wir Ihnen als Seminarkollegium gerne zu Verfügung!